Rumänientour 2019
... eine Reise nach (fast Fern-) osten …
Dieses Jahr ist es nach mehreren Versuchen endlich wahr geworden – eine Motorradtour nach Rumänien – in dieses „wilde, arme, rückständige Land“ fast ganz im Osten von Europa. Aber – um es gleich vorwegzunehmen : alle Warnungen und Vorurteile kann man getrost in die Tonne kloppen...., denn wie oft ist alles ganz anders, als man erwartet. Zusammengefasst : wir waren alle angenehm positiv überrascht.
So groß wie die alte BRD, agrarstark, fruchtbar mit unendlichen Mais- und Sonnenblumenfeldern, ausgedehnte Wälder, in jedem Dorf mindestens ein Storchennest auf den Lichtmasten. Ein C-förmiger Gebirgszug windet sich durch das Land, die Karpaten. Tierreich (sogar Bären) , aber viele lassen auf den Straßen ihr Leben, besonders Katzen und Füchse, die zahlreichen wilden Hunde sind lernfähiger, sie halten sich immer schön am Straßenrand … nur 3 durchgeknallte Exemplare wollten uns ins Moped beißen. Die Häuser entlang der Straßen sind meist farbenfroh angemalt, die Architektur zeigt ein Hang zum Spielerischen (nur nicht wie mein Nachbar...), sogar die Toreinfahrten und Buswartehäuschen sind wahre Meisterwerke der Ingenieurs- und Schnitzkunst.
Echte Slums mit Bruchhütten sind uns auf unserer 3000 km-Tour nicht begegnet (natürlich gibt es abgebrannte oder zerfallene/verlassene Häuser und zugewachsene Autoleichen – aber Schrottkarren sind nicht unterwegs auf den Straßen...) . Wenn man den PS-Durchschnitt aller Motorfahrzeuge errechnen würde, braucht sich Rumänien nicht vor den reichen Westländern zu verstecken. Die unverhoffte PS- Kraft und die gut ausgebauten (mit EU-Hilfe) Fernstraßen sind wohl auch der Grund für das Kamikazefahrverhalten einer erklecklichen Zahl von hauptsächlich Transporter/LKW-Fahrern, die Geschwindigkeitsbegrenzungen nur für eine Empfehlung pro Nasenloch halten. Bei vorgeschriebener Geschwindigkeit wird das „Verkehrshindernis“ angehupt, mit 80 im Ort schnuppern die Laster noch an meinem Auspuff... da hilft nur Gas, aber auch mit 100 km/h zieht noch ein Sprinter vorbei. Das liegt zum Teil daran, dass die Straßendörfer ihre Ortsschilder schon Kilometer vor den ersten Häusern aufstellen... und an den Kontrollen : keinen einzigen Blitzer gesehen, und falls es doch welche geben sollte : erst ab 51 km/h Überschreitung ist eine vergleichsweise geringe Geldstrafe fällig – wer 14 Tage zu Fuß gehen will, muss sich schon etwas mehr anstrengen. Auf den Nebenstrecken mit sozialistischen Hintergrund bleiben wir mit unseren Maschinen deutlich unter dem Limit – aber die modernen SUVs zeigen, was sie können. Aber zur Ehrenrettung : in den größeren Städten wird vorbildlich gefahren, an Zebrastreifen gestoppt (hier müssen Fußgänger nicht im Sprint die Straßenseite wechseln !) Überhaupt : Rumänen sind nicht nur deutschtumaffin (in vielen Orten wird mit großen Plakaten fürs lokale Oktoberfest geworben, mit drallen Blondinen in blau weißem Outfit und entsprechendem Accesoire.) Rumänen sind überaus freundlich ( in keinem meiner bisher betretenen 45 Ländern wurde so viel gewunken von jung und alt !) und hilfsbereit : steht man irgendwo und macht einen suchenden Eindruck, ist sofort jemand da und erklärt den besten Weg. Sogar an Tankstellen wird man gewarnt, wenn sie dort schlechtes Benzin verkaufen...
Fährt man allein/in kleiner Gruppe, sind Unterkünfte kein Problem, in jedem Ort hängen Zimmerangebote und auch sonst wird überall versucht, die Haushaltskasse etwas aufzubessern: An vielen Stellen wird am Straßenrand Gemüse, Obst, Honig, Schnaps u.a. feilgeboten – oft habe ich mich gefragt, wer das alles kaufen soll – was nicht weggeht, wird eben später destilliert... Überhaupt, Rumänen sind sehr fleißig. Überall gilt die Devise „schaffe, schaffe, Häusle...“, sogar die Bordsteinschwalben sind emsig... während unserer 30minütigen Mittagsrast sahen wir eine Schönheit in dieser Zeit 4 Kunden zufriedenzustellen. Was wir total vermißt haben, waren Cafes und Eisdielen.. denn das Wetter war auf der ganzen Fahrt hervorragend, nicht ein Tropfen Regen in den 2 Wochen ! (Doch – in Österreich … doch nun der Reihe nach...)
1. September 2019
Wir : Andreas mit GS 650 Twin, Andy mit seiner neuen NC 750 X DCT, Thomas mit Transalp 700 und Wolfgang mit Transalp 600. Um nicht unseren Popo und die Hinterreifen gleich auf der Anfahrt zu ruinieren, beschlossen wir die Anreise diesmal mit Auto und Anhänger zurück zu legen. Am Sonntag war da erst einmal das Aufladen und Verzurren der Moppeds angesagt. Abends wurde noch gegrillt und gemeinsam gegessen.
2. September 2019
Um 4 Uhr morgens brachen wir auf und brachten wir die fast 1300 km lange Autobahnetappe nach Debrecen bequem mit dem Auto und Hänger hinter uns – 13,5 Stunden Fahrzeit und einen Schnitt von 93km/h, Super. An dem abgelegenen Reiterhof mit Gastbetrieb wurde das Gespann abgestellt, als es am nächsten Tag „richtig“ weiterging.
3. September 2019
Schon vor dem Frühstück wurden die Moppeds abgeladen und gepackt. Bis zum Grenzübergang waren es noch gut 60 km, langer LKW-Stau. In Oradea, der ersten größere Stadt in Rumänien, konnten wir uns am Geldautomat mit den nötigen Bardevisen versorgen. Jetzt sind Preise und Sprache wieder angenehm ( im Gegensatz zu Ungarn, wo man vor lauter Buchstabensalat nicht versteht, um was es geht.) Rumänisch ist wie eine Mischung aus Italienisch, Spanisch, Französisch u.ä. einige sprechen auch (noch) deutsch, und wenn englisch nicht klappt, „händisch“ geht immer gut. Wir fahren die E 79 nach Süden und stellen uns erst mal hinten an … die Straße wird gemacht. Bei Stei biegen wir auf die B 75 in die Berge ab, Kurvenwetzen vom Feinsten, tolle Ausblicke – doch am Zwischenziel (Eishöhle Scarisoara) stellen wir fest, dass es bis zum Übernachtungsort laut Navi noch bis in die Dunkelheit dauert... also keine Höhlenbesichtigung heute. Über Nebenstrecken zurück zur E 79 gehoppelt ( ja, die alten Straßen sind ganz schön wellig, und echte Schlag“löcher“ sind wir auch nicht gewohnt) – aber ab Brad drehen wir auf. Schnell lassen wir die Industriestadt Deva hinter uns, vorbei am riesigen (jetzt meist stillgelegten) Stahlwerk nach Hunedoara (=Eisenmarkt). Beim Erreichen der Pension Inchiriat de Carpati stellen wir erfreut fest, dass wir 40 Minuten vor der Navizeit angekommen sind. Schönes Ambiente, sogar mit Grillplatz. Das lassen wir uns nicht entgehen und sitzen bis 22 Uhr draußen (die Uhren haben wir schon 1 Stunde vorgestellt.)
Bilder des Tages
distance |
duration |
avg. speed |
trackpoints |
trackpt. distance |
356.4 km |
09:06:07 |
39.2 km/h |
3000 |
118.8 m |
altitude range |
lowest point |
highest point |
uphill |
downhill |
1118 m |
136 m |
1254 m |
2918 m |
2797 m |
4. September 2019
An diesem Tag ist eine Rundtour geplant. Vor Petrosani Besichtigung von Pestera Bolii, eine (Wallfahrts ?-)höhle mit Felszeichnungen, Musik und bunter Illumination. Die Zufahrt 67c zu einer der „weltschönsten Motorradstrecken“ Transalpina bringt die ersten Schotterherausforderungen, wir rasten bei einer Zigeuneransammlung (sie wohnen sommers in Verschlägen aus Holz, Plastik u. ä. oder Wohnwagen, bieten Pilze und Waldbeeren an. Doch aus hier ist diese Volksgruppe nicht gern gesehen, sie sind so anders... Einheimische reden sehr schlecht über sie, aber das Pfund frische Heidelbeeren (2 €) war lecker. ) Die Abfahrt ist zwar schotterfrei, aber eine „gute“ Reaktionsstrecke fürs Schlaglochausweichen... Auf der Staumauer werden die Motorräder mit entsprechenden Aufklebern verstehen, Tourirummel. Ab Sebes über gute Straßen schnell zur Pension, am Abend Spaziergang zur schönen Burg von Eisenmarkt. Der empfohlene beste Pizzalieferservice des Ortes ließ sich recht viel Zeit, doch nach 90 Minuten war dann doch was Leckeres im Karton.
Bilder des Tages
distance |
duration |
avg. speed |
trackpoints |
trackpt. distance |
262.9 km |
07:48:33 |
33.7 km/h |
3000 |
87.64 m |
altitude range |
lowest point |
highest point |
uphill |
downhill |
1505 m |
232 m |
1737 m |
2799 m |
2842 m |
5. September 2019
Das nächste Ziel heißt Sarmizegetusa Regia (weia !) - Königssitz der Darker, erbaut aus Kalkstein und Andesit (ein faszinierender Glitzerstein !), um 100 n. Chr. von den Römern erobert und umgebaut, mit Resten vieler Tempelanlagen. Der Bezirk lag nach dem Abzug der Römer viele Jahrhunderte im Dornröschenschlaf, bis im 19 Jh. Dorfbewohner mehrere Goldschätze fanden. Die Ausgrabungsarbeiten dauern bis heute an. Die Nachbarfestung Blidaru (nicht mit dem Auto erreichbar, beschwerlicher längerer Fußmarsch) wartet noch auf die Freilegung. Abend gab es noch einen Besuch bei der Burg.
Bilder des Tages
distance |
duration |
avg. speed |
trackpoints |
trackpt. distance |
133.7 km |
08:34:43 |
15.6 km/h |
3026 |
44.17 m |
altitude range |
lowest point |
highest point |
uphill |
downhill |
718 m |
265 m |
983 m |
2253 m |
2319 m |
6. September 2019
An diesem Morgen soll es per Autobahn ins 100 km entfernt Sibiu (=Herrmannstadt) gehen – in Siebenbürgen tragen noch fast alle Ortsschilder rumänische und deutsche Bezeichnungen. In Schäßburg ( =Sighisoara) reihen wir uns in die Touristenströme ein : Burg, Stundenturm, Altweibergang, Kirche usw. .. bis 1930 war die Stadt mehrheitlich deutsch bewohnt, wie die Grabsteininschriften erkennen lassen. In Rupea liegt die nächste Festungsbesichtigung an, eine echte Fluchtburg, es gab 100 kleine Häuser als Notwohnungen/Werkstätten für die Bevölkerung. Abends rollen wir dann in Brasov ein. Nach einer ungewollten Stadtrundfahrt (ein falscher Buchstabe und das Navi führt uns ganz woanders hin) haben wir mit der Villa Ekoos in der Strada Fanului ein ganzes Haus für uns. Großer Hof, überdachter Park-/Grillplatz.
Bilder des Tages
distance |
duration |
avg. speed |
trackpoints |
trackpt. distance |
356.5 km |
10:02:33 |
35.5 km/h |
6462 |
55.17 m |
altitude range |
lowest point |
highest point |
uphill |
downhill |
522 m |
196 m |
718 m |
2625 m |
2251 m |
7. September 2019
Am andern Morgen strahlt wieder die Sonne für uns, der angesagte Regen hält sich von uns fern. Straßenbaustellen fabrizieren auch hier lange Staus, die Draculaburg in Bran tun wir uns nicht an, zu viele Touristen, Nippesbuden und Wartezeiten.
Die Straße führt durch wunderschöne Allgäu/Alpengegenden, wir kaufen Brezel, Wurst und Käse am Wegesrand, bevor wir die Transfagarasan-Überquerung (die weit bessere Motorradstrecke) in Angriff nehmen. Doch am Aufstieg verhindert eine Handvoll Polizeiwagen das Weiterkommen – gesperrt bis zum Abend wegen einer Triatlon Veranstaltung ... 5 Stunden Wartezeit und Heimkehr in Dunkelheit sind inakzeptabel, also machen wir uns auf einen 100-km-Umweg. Als Ausgleich werden noch 2 Flaschen Hochprozentiges (selbstgebrannt von lokalen Früchten) erstanden. Andreas und Tom nehmen den Geröllweg, ich (Wolfgang) fahre mit Andy und seiner neuen NC (noch keine 2000 km auf der Uhr) lieber eine längere Teerstraßenschleife. Ziemlich geschafft kommen wir nach über 500 km an.
Bilder des Tages
(Der GPS-Track zeigt die Route von Andreas und Tom.)
distance |
duration |
avg. speed |
trackpoints |
trackpt. distance |
393.7 km |
08:39:06 |
45.5 km/h |
4999 |
78.76 m |
altitude range |
lowest point |
highest point |
uphill |
downhill |
907 m |
360 m |
1267 m |
4082 m |
4035 m |
8. September 2019
Am Sonntag trennen wir uns. Andy, Tom und Wolfgang quälen sich durch den Stau vom Outlet-paradies Busteni (da haben halt die meisten Leute Zeit fürs Einkaufen) zum berühmten Schloss Peles in Sinaia (zuerst fahren sie noch am Abzweig vorbei, weil das Schild nur von der anderen Richtung zu sehen ist...). Ein Baustilkonglomerat von außen, innen Prunk ohne Ende, in den 10 Zimmern der Führung (die restlichen 130 Räume mit 3500 m² Fläche bekamen wir nicht zu Gesicht), die sich König Carol I. von meist deutschen Firmen vor etwa 100 Jahren hat anfertigen lassen. Hinter Raznow (=Rosenau) wollen wir noch das Bärenreservat besuchen, doch Einlass ist nur zwischen 9:15 und 11:15 … wir bekommen nur Ihr Gebrüll zu hören.
Bilder des Tages
Andreas fährt an diesem Tag die Transfagarasan-Straße (7C), was uns am vorigen Tag wegen des Trialtlon verwährt wurde, jedoch diesmal von Noden kommend. Nachdem die Baumgrenze erreicht ist, schlängelt sich der Weg über zahllose Brücken den Berg hinauf. Es ist ein faszinierendes Bild, wie die Straße kurvig in alle Himmelsrichtungen führend sich in die Berglandschaft einfügt. Kurz vor dem Pass ein abrupter Stau. Grund dafür sein jede Menge Buden am Wegesrand an denen Käse, Schiken, Honig, Mettwürste und viele weitere Leckereien verkauft werden. Andreas gönnt sich bei 9 Grad Celsius Temperatur eine Pause und kauft kräftig ein. Hinter dem Pass geht es direkt in eine langen schlecht beleuchteten Tunnel und anschließend Tal abwärts zum See Lacul Vidraru. Die Strecke bis zur Staumauer zieht sich und es gibt leider keine Möglichkeit an das Seeufer herran zu kommen. Vor und nach der Staumauer erneut jede Menge Leute, die an den Buden am Wegrand Leckereien einkaufen. Eine Umrundung des Sees wäre eine schöne Idee. Ein kurzer Blick auf das Navi zeigt einen Weg auf der anderen Seeseite. Um diesen zu erreichen muss erste ein stockdunkler Tunnel durchquert werden dessen Boden aus einer Ansammlung von Schalglöchern besteht und in dem viele Leute zu Fuß unterwegs sind. Der weitere Weg entpuppt sich als eine Schotterpiste mit vielen Schalglöchern und großen Pfützen, in denen der abgefahrene Reifen einigemale wegrutscht. Hier ist höchste Konzentration gefordert. Zweimal muss zwangsweise eine Pause eingelegt werden, da jeweils eine Herde mit ca. 300-400 Schafen entgegenkommen, die den Weg versperren. Nach etwa einer Stunde ist das Ende des Sees erreicht und es gibt wieder Teer unter den Rädern. Der Heimweg führt erneut über den Transfagarasan-Pass. Ein echtes Motorradvergnügen diese Strecke zu fahren, was man gerne auch zweimal am Tag erlebt.
Bilder des Tages
Am Abend wird wieder gegrillt, kräftig dazu angestoßen und dabei gegenseitig von den Tageserlebnissen berichtet.
(Der GPS-Track zeigt die Route von Andreas.)
distance |
duration |
avg. speed |
trackpoints |
trackpt. distance |
356.3 km |
08:58:11 |
39.7 km/h |
6150 |
57.93 m |
altitude range |
lowest point |
highest point |
uphill |
downhill |
1640 m |
443 m |
2083 m |
5083 m |
5076 m |
9. September 2019
Am Morgen macht uns die NC noch Kummer : sie kippt langsam vor unseren Augen vom Ständer und fällt in den Schotter – Kratzer (glücklicherweise hält der Sturzbügel das meiste), aber der Handschutz ist zersplittert.
Wir verlassen Brasov über den Stadtring und können auf der E 578 richtig Kilometer machen, bevor es durch die enge Bicaz-Schlucht langsam vorangeht. Die Straße am Bistritz-Stausee (=Lacul Bicaz) wird gerade gemacht, viele Schotterstücke und Ampeln, aber endgültig ist es vorbei ist es an einer einspurigen Stelle, wo ein LKW seelenruhig seine Eisenteile ablädt (und die Ampel natürlich Autos von beiden Richtungen hereinläßt...). Während ich dies schreibe, sind die 50 km Küstenstraße auch noch meist rot im maps... Nach dieser Geduldsprobe sind es nur noch 90 km gute Straßen zur nächsten Pension : Casa Runc*** in Vatra Dornei, wo wir 4 Zimmer beziehen (20 €). Traditionelles rumänisches Essen im Ort, 10 € incl. Getränke, dann wieder die vielen Treppen hinauf.
Andreas' Wespenstich am Arm, hat sich schlimm entzündet. Am Samstag war ihm eine Wespe in den Jackenärmel geflohgen. Etwas Salbe und Eisspray aus der Apotheke verschafft Linderung.
Bilder des Tages
distance |
duration |
avg. speed |
trackpoints |
trackpt. distance |
346 km |
10:07:03 |
34.2 km/h |
5968 |
57.98 m |
altitude range |
lowest point |
highest point |
uphill |
downhill |
833 m |
456 m |
1289 m |
2921 m |
2591 m |
10. September 2019
Heute sind die berühmten Moldauklöster in der Landschaft Bukovina dran : Voronet, Humora, Sucevita... in den Zuwegen recht profanes Spießrutenlaufen durch die Souvenirbudenallee. Doch sehenswert ist es schon – innen wie außen flächenfüllend bemalt, fast die ganze biblische Geschichte incl. Hinrichtungsarten der Märtyrer und Heiligen bis zum Weltgericht. Könnte man jedes Bild seine vollständige Geschichte erzählen lassen, würde eine Woche Aufenthalt im Kloster wohl nicht ausreichen... Auf der Rückfahrt genießen wir die wunderschön geschwungenen breiten Passstraßen, auch die LKWs finden offenbar Gefallen daran und brettern mit 90 durch die Kurven.
Bilder des Tages
distance |
duration |
avg. speed |
trackpoints |
trackpt. distance |
223.9 km |
08:22:28 |
26.7 km/h |
4140 |
54.07 m |
altitude range |
lowest point |
highest point |
uphill |
downhill |
689 m |
447 m |
1136 m |
2960 m |
2955 m |
11. September 2019
Der nächste Morgen ist auf 800 m Höhe mit 6° C recht frisch – doch die Sonne erwärmt die Luft schnell. Wieder super neue Kurvenstrecken über Borsa nach Moisei, Bezirk Maramures. Holzkirchen gibt es nicht nur in Norwegen, hier hat Holzbau auch heute noch Tradition. Nach der 3. Besichtigung fahren wir dann achtlos an den Schmuckstücken vorbei, es sind zu viele und irgendwie ähneln sie sich... In Sighetu Marmatiei sind wir direkt an der ukrainischen Grenze, nur Thomas hat einen Reisepass dabei und wagt sich (glücklicherweise zu Fuß, da gibt es nicht viel zu filzen) kurzzeitig aus der EU heraus – keine positive Erinnerung. Wir bestellen derweil riesige Holzofenpizzen im Restaurante Vama (=Zoll) und beobachten Ukrainer, die mit klapprigen Fahrrädern und eine ebensolche Holzbrücke über den Grenzfluß Theiß mit ihren Einkäufen Rumänien wieder verlassen. Das Thermometer zeigt wieder deutlich über 30° an. Die letzte Übernachtungstelle in Rumänien („La Fontana“ in Baja Mare, Frauenbach) steuern wir über 20 km Traumstrecke mit freier Fahrt an (kein Wunder, bei nur 19 Mio Einwohnern !) Wieder muss die letzte Rille der Reifen herhalten, trotz voller Reisebepackung. Thomas betreibt Industriegeländejogging, Wolgang erkundet in ruhigerem Tempo den Markt und die recht schöne Innenstadt, wo wir am Abend bei „Barbarossa“ kurzärmlig im Freien lecker speisen. Wir fühle uns fast wie in Rom – es ist schon lange dunkel, alle Freiluftplätze rund um den Platz sind besetzt und Kinderhorden tollen mit ihren blinkenden Gefährten lärmend herum.
Bilder des Tages
distance |
duration |
avg. speed |
trackpoints |
trackpt. distance |
244.5 km |
08:02:50 |
30.4 km/h |
4306 |
56.79 m |
altitude range |
lowest point |
highest point |
uphill |
downhill |
1196 m |
263 m |
1459 m |
2113 m |
2845 m |
12. September 2019
Der vorletzte Rumänientag war noch einmal ereignisreich, das letzte Highlight „Fröhlicher Friedhof“ sollte erreicht werden. Die beiden Straße um den dazwischenliegenden Wald sind 83 bzw. 110 km lang, doch eine direkte Verbindung nur gut 50 km. Wir wählen den Waldweg, der sich aber nach 1,5 Std. nur noch als Bachlauf erweist. Zu allem Überfluß fällt Mülvi mit seiner NC noch in den Schotter – Fußraste abgebrochen... warum baut Honda an Enduros solche Teile aus Aludruckguss ??? Andy hat sich wehgetan und wir fahren abwechselnd den Havaristen nach einer Notreparatur mit Beifahrerraste den Weg wieder herunter, das Wiederhochlaufen war inzwischen echt schweißtreibend. Also kehren wir ohne unser Tagesziel erreicht zu haben zu unserer Unterkunft zurück und lassen den Abend bei gutem Essen und Trinken auf der Plazza Dachia ausklingen.
Bilder des Tages
distance |
duration |
avg. speed |
trackpoints |
trackpt. distance |
58.9 km |
04:54:52 |
12 km/h |
1109 |
53.14 m |
altitude range |
lowest point |
highest point |
uphill |
downhill |
902 m |
227 m |
1129 m |
1116 m |
1070 m |
13. September 2019
Der nächste Tag ist Freitag der 13. ---doch da geht alles glatt. Gute Straßen, Felder bis zum Horizont, in Satu Mare nochmal getankt, mit Schnaps und Tomaten die letzten Lei auf den Kopf gehauen, bevor wir problemlos in Ungarn einrollen, wo uns aber das Navi wieder einen Streich spielt und uns über einspurige, tiefsandige Waldwege führen will. Wir erkennen die Situation bald als verfahren an und suchen nach festen Wegen.
Auto und Hänger stehen noch unversehrt am Platze, ich genieße noch eine Sandrunde mit leerer Maschine, bevor wieder alles verladen und verzurrt ist. Das Abenteuer Rumänien wird mit Spareribs, Bier und Zigarren beendet.
Bilder des Tages
distance |
duration |
avg. speed |
trackpoints |
trackpt. distance |
188.3 km |
04:35:26 |
41 km/h |
3239 |
58.14 m |
altitude range |
lowest point |
highest point |
uphill |
downhill |
144 m |
138 m |
282 m |
489 m |
623 m |
14. September 2019
Am nächsten Morgen geht es um 5 Uhr auf den langen Heimweg. Diesmal 17 Stunden lang, weil die Motorkontrollleuchte des Zugfahrzeugs aufleuchtet und Abhilfe am Wochenende nicht gelingt – aber Gott sei Dank kommen alle wohlbehalten daheim an – unterwegs werden schon wieder Pläne für die nächste Saison geschmiedet...